Es war ein großer Renntag. Die Bahn war brechend voll, das Wetter herrlich und die Stimmung bombig. Für Publikum und auch Aktive wurde bestens gesorgt. An dieser Stelle ein ganz ganz großes Kompliment an den Hausherren Gerhard Schöningh. Unsere Protagonisten an diesem Tag waren aber Manuela Sohls Ever Strongund Sunrace Stables Earl of Tinsdal. Während die Besitzerin vom "Ever" babysitten musste und darum nicht kommen konnte, waren die Mädels vom "Earl" vor Ort, um beide mit allen Kräften anzufeuern. Für den frischen Sieger Ever Strong lief es heute im Internationalen Handicap leider nicht so gut. Kurz nach dem Start gab es ein Gerangel bei dem Ever Strong von den Beinen kam, sich dabei selbst verletzte und kurz völlig aus dem Rennen fiel. Sein Jockey Josef Bojko war schon kurz davor ihn anzuhalten. Doch dann rappelte sich der Sohn unserer Emy Coasting wieder, holte die gut 2 Längen Rückstand zum Rest des Feldes wieder auf und machte Meter um Meter Boden gut. Dafür, dass sein Steuermann ihn wenig anfasste, kann man mit einem guten fünften Rang im 11er-Feld zufrieden sein. Nun hoffen wir, das Ever sich schnell von dem Schrecken erholt. Gut eine Stunde später war dann unser Earl of Tinsdal dran, für unsere Scholle die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Da sein Lieblingsjockey Eddie Pedroza noch gesperrt ist, waren wir froh das Andrasch Starke zwischen den ganzen Interviews, die er wegen des grandiosen Sieges von Danedream in Ascot geben musste, noch kurz 2 Minuten Zeit fand unseren Earl im Großen Preis von Berlin zu reiten. Die Frage war natürlich: Konnte der Sohn unserer Earthly Paradise zum Bezwinger des Bezwingers der Arc-Siegerin avancieren? Nein. Konnte er nicht. Nach einem Rennen (wie fast immer) von der Spitze aus konnte er zum Schluss dem Meandre dann doch nicht entkommen. Der Earl hat wie immer sein bestes gegeben, toll gekämpft und wir sind (wie immer!) sehr sehr stolz auf unseren Tinsdaler Brummer. Für einen Sieg über den Rotschild-Hengst hat es heute nicht gereicht. Aber vielleicht trifft man sich ja mal wieder ...

Nachdem Durban Thunders erster Saisonstart vor 14 Tagen in Hannover etwas holperig verlief da er ein Hufeisen verlor, wusste man die Form von dem Stall-Tinsdal-Bomber natürlich nicht so recht einzuschätzen. Aber sein Trainer Paul Harley war zuversichtlich ("Die Pferd is super drauff") und so reiste Durban nach München, Martin Harley wurde aus England eingeflogen und die Stall-Tinsdal-Truppe war ebenfalls vollständig vor Ort. Im letzten Jahr konnte der Sohn von Manuela Sohls Donna Alicia den Dallmayr-Preis als Sieger beenden, diesmal zog Derbysieger Pastorius aber leider auf und davon. Aber auch über den zweiten Platz - erfolgreich gegen Zazou und Waldpark verteidigt - kann man "superhappy" sein. Zufrieden kann man über den dritten Platz von Stall Salzburgs Dynamite Cat auch sein. Immerhin war es schon der 35. Start der fünfjährigen Stute, die (fast) immer brav ins Geld läuft.