Wie Kerbella und Hannes Gutschow sich fanden
Für schnelle und für schöne Pferde hatte Hannes Gutschow schon als junger Mann viel übrig. Querfeldeinrennen waren seine Spezialität - auch wenn er öfter im hohen Bogen im Dreck landete. 2-mal (1957 und 1958) gewann er den Fraser-Cup (Gestiftet von Lieutenant Colonel A.A. Fraser) – ein berühmt-berüchtigtes Querfeldein-Hindernisrennen – in der Abteilung für Mitglieder von ländlichen Reitervereinen, auf seinem Pferd Whisky.
Eines Tages fuhr Hannes nach Ahrensburg zum Pferdemarkt im Marstall. An einem großen Baum angebunden, stand eine wunderschöne Vollblut-Araberstute namens Mekka. Der Verkäufer war ein Züchter aus der Gegend, der erzählte dass die Stute eigentlich Kerbella hieß und vom Gestüt Ilok aus Jugoslawien stammte – Papiere waren nicht mehr vorhanden, aber ein Brandzeichen. Kerbella war auf Umwegen als Zirkuspferd nach Deutschland gekommen, was auch erklärte, warum sie mit Vorliebe im Kreis ging. Da sie nicht tragend wurde, wollte der Züchter sie verkaufen. Hannes war das egal - er kaufte sie trotzdem. Kurzerhand wurde Mekka/Kerbella in der Garage seines Elternhauses in Rissen einquartiert und mit Hilfe des Freundes und Tierarztes Dr. Kubitza gelang das Kunststück und Kerbella wurde tragend. Noch in der Garage bekam sie ihr erstes Fohlen, Kohayli, das im (zum Glück 5000 qm großen) Garten der Gutschows seinen ersten Auslauf bekam.
Die drei Töchter der Kerbella: Kohayli (v. Sultan), Katjuscha (v. Karmin) und Kioumi (v. Gazal)
Heute noch steht ein Nachkomme aus der Kerbella-Linie im Gestüt: Der Wallach Kusko (a.d. Kioumi v. Banquero), im Besitz unserer lieben Freundin Gerda Henschel.